Wolfgang Beckermann
Drei Fragen an den Kulturdezernenten der Stadt Osnabrück
Was bedeutet der Kulturmarathon für Sie?
Die Corona-Pandemie bedroht die Existenz vieler Kulturschaffender und damit die große Vielfalt der Osnabrücker Kulturszene. Die Stadt Osnabrück hat deshalb bereits mit Beginn des ersten Lockdowns beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen. Kultur ist ein essentieller Bestandteil des Stadtlebens und darüber hinaus ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor. Mit vereinten Kräften haben die Stadt und Osnabrücker Stiftungen eine bundesweit ziemlich einzigartige Corona-Sonderförderung ins Leben gerufen. So kann der Fachbereich Kultur vor allem Freiberuflern helfen, die von der Krise besonders schwer betroffen sind.
Wie haben Sie die Corona-Phase bezüglich der Kultur bislang erlebt?
Die Pandemie ist für alle Kulturschaffenden eine große Belastung. Aber sie haben in der Krise auch große Kreativität und Einfallskraft bewiesen. Das zeigt allein die große Anzahl der Anträge, die beim Fachbereich Kultur eingegangen sind. Die Kulturschaffenden haben völlig neue Wege beschritten und noch nie dagewesene digitale Formate entwickelt. Das freut mich und zeigt noch einmal mehr, wie hoch die Qualität der Kultur in Osnabrück ist.
Was wünschen Sie sich in der Zukunft für die Kulturlandschaft in Osnabrück?
Dass die Kulturszene so vielfältig bleibt, wie sie ist, und dass sie noch bunter und lebendiger wird. Darüber hinaus gehört es zur städtischen Kulturstrategie, aktuelle Trends und Entwicklungen zu fördern und den Kulturstandort Osnabrück und die Friedensstadt stärker wahrnehmbar zu machen. Derzeit freue ich mich ganz besonders darüber, dass die Häuser allmählich wieder öffnen und Kultur live und vor Ort zu erleben ist. Auch wenn die digitalen Projekte eine Bereicherung für unser Kulturleben sind, so ist die persönliche Begegnung mit Kunstschaffenden und dem Publikum durch nichts zu ersetzen.
FOTO: STADT OSNABRUECK/JANIN ARNTZEN